Regeln
Curling heißt drehen
(engl. to curl). Curlen nennt man den Drift
(Drall) des Curlingsteins, erzeugt durch die Eigenrotation.
Ausgelöst wird diese Rotation des Steins bei der Abgabe, genannt
"Handle gehen". Der Lauf des Steins wird dadurch kurvenähnlich.
Das Spiel:
Für das Spiel treten
zwei Teams mit je 4 Spielern gegen einander
an. Den ersten Spieler nennt man LEAD. den zweiten und dritten,
SECONO und THIRD, der vierte ist der SKIP. Er ist der Chef der
Mannschaft und bestimmt die Taktik und Strategie eines Spieles.
Der Skip wählt seine Taktik: Offensiv, wenn er im End den letzten
Stein hat oder zurückliegt, defensiv, falls er nicht den letzten
Stein
hat oder in Führung liegt. Ein Spiel wird meist über 8-10 Ends
gespielt In einem End spielt jeder Spieler 2 Steine in das Haus auf
der gegenüberliegenden Seite. Die Steine werden abwechselnd mit
dem Gegner gespielt. jeweils die beiden Leads zuerst je den ersten
Stein, dann der zweiter usw. Der Stein muss zwischen der Hog-
und der Backline (siehe Link: Die Curlingbahn) liegen bleiben,
ansonsten wird er aus dem Spiel genommen. Ziel ist es möglichst
viele Punkte zu machen.
Für die Wertung zählen
die besten Steine im Haus, das heißt jeder
Stein, der näher zum Mittelpunkt (Dolly) des Hauses liegt, als der
beste gegnerische Stein, ist ein Punkt. Das Spiel gewinnt die
Mannschaft mit den meister Punkten (=Steinen).
Der Grund warum es auf beiden
Seiten Häuser gibt lässt sich
einfach erklären: Dem "Rücktransport" der Steine zum
Anfang des
Spielfelds kann so aus dem Weg gegangen werden.
Geschichte:
Der Curlingsport entstand
in Schottland um 1500 in einem Kloster.
gemäß dem Bericht eines Geistlichen, aus der Paisley-Abtei.
Das
genaue Erstehungsjahr ist nicht genau bekannt. Man weiß, dass
um diese Zeit eine kleine Eiszeit vielerorts Seen, Flüsse und
Moore zufrieren Ließ, ideale Bedingungen um Steine hin und her
zu schieben. Man nimmt jedoch an, dass schon früher curlingartige
Spiele im deutsch - niederländischen oder schottischen Raum
gespielt wurden. Der älteste datierte Stein trägt die Jahreszahl
1511, wobei die Einmeiselung aus späterer Zeit stammt. Die ersten
Beweisstücke stammen aus dem 17. Jahrhundert. Der Besen
diente dazumal noch vorwiegend dem wegwischen des Schnees.
Die schottische Nationalsportart erfasste gegen Ende des 19.
Jahrhunderts die Schweiz. In Deutschland wird seit mehr als vier
jahrzehnten Curling gespielt.
Modernes Curling:
Heute hat sich Curling zu
einer Wettkampfsportart entwickelt die
vor allem in Kanada mit über 1 Million Aktiven und hochdotierten
Turnieren ein reges Medieninteresse geweckt hat. In Deutschland
zählt Curling mit etwa 800 Aktiven zu den kleinen Verbänden
im
DSB. Dies soll sich jedoch in Zukunft ändern. zumal in den letzten
Jahren deutsche Teams erfolgreich bei Welt -und
Europameisterschaften teilnehmen konnten. Curling war 1998 bei
den Olympischen Winterspielen in Nagano offizielle
Medaillensportart und wird 2002 in Salt Lake City wieder dabei
sein.
Der Stein:
Der Stein wiegt max. 19.96
kg, hat einen Durchmesser von 28cm
und ist aus Granit. Die Lauffläche ist in einer Ringform geschliffen.
Zu vergleichen mit einer Untertasse. Der Stein wird vom Hack, so
heißt die Abgabestelle, gespielt. Vorwiegend der Krafteinsatz beim
Abstoßen bestimmt die Distanz die der Stein zurücklegt.
Der Besen und das Wischen:
Bei den Besen wird zwischen
dem kanadischen (Strohbesen) und
dem schottischen (ähnlich einer Bürste mit Stiel) unterschieden.
Der moderne Besen ist eine optimierte Form des schottischen
Besens, mit Stoff überzogen und einem Gelenk ausgestattet. Die
Wahl des Besens ist frei, in unserer Region wird meist die
schottische Art eingesetzt.
Ist der Stein unterwegs,
darf vor ihm von den Spielern des eigenen
Teams, gewischt werden. Durch das Wischen wird die
Eisoberfläche erwärmt, es bildet sich in der Folge ein feiner
Wasserfilm. Dadurch entsteht eine geringere Reibung zwischen der
Lauffläche des Steins und dem Eis. .So wird einerseits der Weg
des Steines bis zu 5 Meter verlängert und andererseits wird die
Kurve des Steins (das "Curlen") reduziert der Stein läuft
länger in
der abgegebenen Richtung. Damit diese beiden Effekte des
Wischens optimal aufeinander abgestimmt werden können, ist die
Kommunikation auf dem Eis notwendig. Das ist der Grund für das
"Geschrei" auf dem Eis.
Die Curlingschuhe:
Ein spezieller Schuh ermöglicht
es erst die Bewegungsabläufe auf
dem Eis zu realisieren. Dabei besitzen die Curlingschuhe zwei
unterschiedliche Sohlen. Währenddessen der eire Schuh eine
nahezu herkömmliche Gummisohle besitzt, ist der andere Schuh
mit einer sehr glatten Oberfläche versehen. Diese glatte Oberfläche
ermöglicht das »sliden« (Rutschen) auf dem Eis.
Die Steinabgabe:
Die große Schwierigkeit,
gleichsam aber auch die große
Herausforderung für den einzelnen Spieler liegt darin, den Stein
in
dem gut 40 m entfernt liegendem Ziel. cm- bzw. mm-genau zu
platzieren. Hierfür ist eine ausgefeilte Technik nötig, die
man
Sliding Delivery nennt Der gesamte Bewegungsablauf wird deshalb
schon bereits während der Konzentrationsphase gedanklich
vorweggenommen (antizipiert) und ist auf das anvisierte Ziel am
anderen Erde der Bahn ausgerichtet.
Der Spieler stößt
sich dann zunächst zielgerichtet mit einem Fuß
vom Hack ab, wobei der Krafteinsatz hierbei je nach
Aufgabenstellung variiert. Soll z.B. ein gegnerischer Stein aus dem
Haus gespielt werden (Take Out) muss der Spielstein schnell
gespielt werden. Der Abstoß ist daher anders als bei einem Draw
(Legestein) sehr dynamisch.
Danach folgt eine Gleitphase
(Sliding) vergleichbar mit einem
langen Ausfallschritt. Dieses Gleiten (Sliden) wird erst durch
spezielles Schuhmaterial ermöglicht, so dass der Spieler nahezu
die gleiche Geschwindigkeit wie der Spielstein erreicht, ehe er
diesen an der sog. Hogline loslassen muss (Release).
Bei der Release dreht der
Spieler den Stein entweder mit oder
gegen den Uhrzeigersinn (Handle gehen), je nach dem, welche
Kurve der Stein zum anvisierten Ziel hin beschreiben soll. Die
Sliding Delivery erfordert demnach ein hohes Maßen Dynamik.
Beweglichkeit Balance und Fingerspitzengefühl.
Spiel oder Sport?
Curling hat von beidem etwas.
Das Spiel mit Taktik, Strategie und
manchmal etwas Glück, der Sport mit Training, dem
Bewegungsablauf in der Steinabgabe und dem Wischeinsatz,
Durch den sogenannten "Spirit of Curling" entfaltet diese Sportart
auf einzigartige Weise das gemeinschaftlich Sporttreiben im
Freizeitbereich.
Körperliche Fitness,
mentale Stärke und gutes Teamwork führen
zudem zu der enormen Präzision im Leistungssportbereich
Texte aus Curling Informationsblatt (www.curling.de)
Herausgeber: Deutscher Curling-Verband e.V.
Redaktion: Uli Kapp und Oliver Axnick
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