31 Knots - "It was high time to escape" (54° 40' Or Fight!, 2003)
The 31 Knots: Drei schräge Typen aus Portland / Oregon. Gitarre, Bass, Schlagzeug. Keine Gefangenen, keine Kompromisse. Am Anfang frickelige Gitarrenlinien beim Schach, dann setzen Bass und Schlagzeug ein und treiben das Lied vorwärts. Der Gesang kommt ruhig, dann plötzlich zweistimmiges Schreien. Wer hier Modest Mouse raushört, liegt gar nicht so falsch, das Coverartwork erinnert an die großen Built To Spill und musikalisch sind sowohl Yo La Tengo wie auch Fugazi gar nicht so fern, nur ohne Gitarrenwände. Schrägen werden subtil eingefeilt, immer mit dem Bewusstsein, daß eine Melodie nichts ist, wenn man die Antipode dazu vergisst. Selbst das im Vergleich zum Rest sehr ruhige Without wine hat einen derart großartigen Nicht-Pop-Appeal, daß man laut losjubeln möchte. Hier und da stolpert das Schlagzeug herum, Dissonanzen stehen überall im Raum, vertracktes Gehaue kommt ohne Ansage daher. Großartig an der Schnittstelle von Postcore und Indierock. Und das auch, wenn der Gesang in manchen Momenten beim ersten Hören nervend vorkommt. Die Platte wächst und überrascht immer wieder.
johannes