bandbreite/wabe - 01.03.2002
bandbreite, mit einer menge bands, die dem neutralen beobachter vom namen her quasi nichts sagten, schon etwas seltsam. entsprechend leer war das foyer der wabe jeweils zu beginn der beiden abende, entsprechend auch die verzögerung des jeweiligen beginns. bereits am freitag um gut eine stunde.
anne-lu wirbelte als organisatorin etwas ziellos herum, die ansagen übernahm in diesem jahr das oftmals doch recht anstrengende trio stumpen (knorkator), jens quandt (fritz) und dieser mensch von pick-up (fab), dessen name mir jetzt nicht einfallen mag. naja. drei leute, jeweils in overalls, die es sich zur aufgabe gemacht hatten, das anwesende publikum zu unterhalten und sei es auf noch so niedrigem niveau. das gipfelte dann in aktion wie 'medizinkopfballweitstoßen' oder auch darin, daß vor jeder band ein fan selbiger band (wenn nicht vorhanden, ein beliebiger mensch aus dem publikum) ein lied dieser band singen musste, beliebigerweise auch ein anderes. großes quatsch-kino halt.
den anfang am freitag machten musix, lauter ehemalige oder noch aktuelle schüler des händel-gymnasiums friedrichshain, wie mir mein bruder mitteilte, sechs junge herren (zitat: "die sind sicher alle schwul.."), die a capella pop-songs vortrugen, dabei auch gewaltig abspackten, was aber offensichtlich recht gut ankam, im allgemeinen. zweifelsohne der höhepunkt dabei: "video killed the radiostar", ansonsten irgendwie an 'n sync und dergleichen erinnernd, leider.
danach dann combobeat, mh combobeat, combobeat, combobeat, ähm, keine erinnerung so richtig daran, glaube, das war die band mit der querflötistin, die "relativ beliebige rock-/pop-musik" (zitat..) machten, nicht mein ding, ich las wohl lorenz aus der soma vor oder ließ mir meine salzstangen von den ordnern in den orangenen t-shirts und anderen bekannten wegessen.
ska-bands bei bandwettbewerben ziehen irgendwie immer (irgendwie war es so, daß bei dieser bandbreite keine band so wirklich zog, am rande schnappte ich das zitat auf "dieses jahr sind halt keine bands dabei, die die leute ziehen, wie letztes jahr die helpers, explo und rauchabzug." mh, oder so.) und so war denn dann bei jambai gute stimmung und ordentlich tanz & pogo™ angesagt, außerdem gab's die grauenvoll-schöne ansage "wir sind heiß, ihr seid heiß, das nächste lied heißt sommer!" und wenigstens 'ne ansprechende bläsersektion und unterhaltsame musik. als belohnung gab's am ende immerhin den publikumspreis am freitag, partymusik eben.
die abteilung unterhaltung in gestalt des moderatoren-trios sorgte dann wieder für, ähem, unterhaltung bzw. deren anstrengendes äquivalent, mitunter war man besser daran, etwas fluchtartig ins foyer zu stürzen, so wurde man wenigstens nicht auf die bühne gezerrt. .effekt lieferten wieder irgendwie rockpoppiges ab, phil von narra.de meinte zu mir, wenn das so weiter ginge, könne er auch wieder gehen. wirkte alles etwas belanglos.
obschon es danach doch noch das erhoffte großartige gab: sand, letztes jahr gewinner bei speed up, mit druckvollem indie-gelärme, ein wenig an shellac erinnernd. kleine melodie-funken der beiden gitarristen, verzerrt und effektgeladen, der gesang meist nur geschrien und sporadisch, getragen alles vom zusammenspiel von bass und den beiden schlagzeugern, irgendwie mitreißend und groß. sehr schön.
dadurch dann auch zumindest für mich +-0 nicht mehr so recht interessant, der fortune cookies-sänger und ein anderer junger mensch holten sich die tageswertung des moderatorenpreises, indem sie ein wenig prollig, aber immerhin, für diese band sangen ("uh-la-la-la la la-la-la, plus minus zero!" usw.) und dann war der abend zu ende und draußen schneite es.
johannes