bandbreite/wabe - 02.03.2002
m zweiten tag von bandbreite war es dann doch auch etwas voller, vielleicht lag's daran, daß samstag war oder was weiß ich. auch egal. das moderatoren-spektakel war das gleiche wie tags zuvor und den großteil der leute vom vortag traf man auch wieder.
paul is dead bildeten den anfang des musikalische programms und einer ihrer tatsächlichen fans meldete sich auf die frage der moderatoren, ob denn fans anwesend seien, tatsächlich und musste dann singen, tat es zwar nicht, aber egal. peinlich genug für den anfang und der rest des publikums, der neu war, hatte für den rest des tages gelernt. das mädchen, was tags zuvor am bühnenrand einen kasten cola austrinken musste (es wohl auch unter kräftiger mithilfe einiger freunde auch schaffte), hatte sich danach laut wissenden aussagen einiger ordner noch gebührend auskotzen müssen, wir nutzten dies, um über die eventualität möglicher folgen zu diskutieren, wenn man sonst eben nichts zu tun hat, ja.
wie gesagt, paul is dead zu beginn, angenehmer indie-pop, zwei gitarren, eine spielt die schönen melodien, die andere setzt den wall of sound dazu und führt das andere etwas ad absurdum, war nett anzuhören und in "so high" haben die fünf auf jeden fall einen veritablen hit dabei.
toxic lies ließen mich dafür dann wieder schleunigst das foyer anstreben, vielleicht lag's an der kittie-like singenden frau, nur daß mir der gesang bei kittie noch halbwegs gefällt, vielleicht auch allgemein an der musik, file under laut und böse (© arne), musste nicht wirklich sein.
schon zu beginn des abends war ich überraschend auf matthias von seidenmatt getroffen, der bei meri mooh's blusion schlagzeug spielte und der lorenz und mir nicht wirklich glauben wollte, daß wir seidenmatt sehr schätzen würden. laut seiner aussage würde die band, mit der er hier am wettbewerb teilnahm, "relativ beliebige rock-/pop-musik" (ich sage ja: zitat) machen, er spiele halt mit, weil es freunde seien. musikalisch war es tatsächlich etwas beliebig, die sängerin poste gekonnt und ansonsten fielen vor allem die funk-gitarre und der bongo-trommelnde fünfte mann auf.
anne von tawany bestätigte mir dann bei jackethive, daß es tatsächlich die gleiche band sei, die irgendwann im winter 97 bei martin petersdorf im soundgarden gewesen waren und jetzt hier spielten. marv von explosionsgefahr, der vorher schon durch halblautes "spast!"-rufen richtung moderator stumpen aufgefallen war, deutete an, den sänger/gitarristen zu kennen, irgendwann ging uns auf, daß es sascha vom dolmen war. auch interessant zu wissen. musikalisch diese doch eindeutig von britischer popmusik beeinflusst, viele lieder zum träumen, viel blaues licht und so. passten nicht so recht zu einem jugendbandwettbewerb, aber irgendwie ist das alles immer etwas seltsam mit den altersgrenzen und deren einhaltung bei solchen veranstaltungen.
wie auch immer, harvest danach waren dann wieder härterer spielart, wussten sich auch ziemlich gut in szene zu setzen. metal-lastiges gebrate, sepultura oder system of a down grüßten von ferne, feedbacks jagten einander, sehr druckvoll und obwohl ich kein fan derartiger musik bin, war das doch durchaus unterhaltsam und in jedem fall besser als die nachfolgenden decay of humanity, die zu siebent nicht so viel druck zu erzeugen wussten wie harvest vor als trio. irgendwie klischeehafter metal, mit dunklem gesang, teils gegrunzt oder derartiges, teils opernhaft, die frau, die bei einem lied mitsang, schien sonst nur des headbangens wegen auf der bühne zu sein. egal. der wettbewerb fand so sein ende.
den moderatorenpreis, bestehend aus stumpens overall, signiert von rammstein, holten sich in matze und bruticz zwei lokalhelden, ihr "volle granaade, renaade" fand den meisten anklang, kunststück, wenn man einen nicht geringen teil des publikums quasi persönlich kennt. und dann schritt die jury zur entscheidung, nachdem noch harvest, dank anwesenheit des fanclubs den zuschauerpreis des abends geholt hatten. .effekt wurden dritte, musix zweite und sand gewannen, zwar etwas überraschend, aber doch schön an sich so. weil sie nicht komplett am start waren durften musix nochmal singen. nochmal "radiostar", ein 'n sync-lied und so, matthias neben mir war sichtlich amüsiert. ende damit und raus in die nacht.
bin gespannt, welchen weg bandbreite nächstes jahr nehmen wird. wirklich, irgendwie.
johannes