leicht erschlagen nach
diesem unangenehm warmen tag war ich kurz vor 21.00 uhr im kesselhaus,
wo ich auf eine locker stehende menschenmenge traf. ich begab mich ins
vordere drittel und sah jakob, den bassisten von virginia jetzt! und
einen fotografen, den ich schon auf sämtlichen sinnbus-veranstaltungen
gesehen hatte. pünktlich fand sich die erste vorband auf der bühne
ein. vue. schlagzeug, zwei gitarren, bass, keyboard. sie spielten
sechs oder sieben lieder. insgesamt ganz angenehm, da ein sehr abwechslungsreiches
set. an einigen stellen kamen mundharmonika und trommel zum einsatz.
vielleicht etwas viel show...rock eben.
in der umbaupause lief unerträgliche siebziger-jahre-musik, bei
der die cd immer wieder sprang.
dann clinic. was ich bisher von ihnen gehört hatte, entsprach
eher nicht meinem geschmack. dementsprechend überrascht war ich.
angenehme stimme und der eine oder andere song sehr eingängig.
immer wieder orgel, klarinette und melodika. sie spielten etwa eine
dreiviertelstunde. mittlerweile war das kesselhaus relativ gut gefüllt
und die ersten frönten der tanzkultur. wieder umbaupause. dann
durch das publikum schweifendes scheinwerferlicht und ein intro aus
straßengeräuschen, gitarren- und orgelmusik, dazu sich wiederholende
gesprächsfetzen.
trail of dead erscheinen auf der bühne, um gleich beim ersten
song mit einer wand aus krachenden gitarren und dröhnenden bass
über die zuschauer hereinzubrechen - it was there that i saw
you. insgesamt eine großartige variation aus neuen, alten
und ganz alten songs. später noch: mistakes & regrets,
another morning stoner mit wunderbar atmosphärischem lichterspiel,
homage, baudelaire, eine etwas eigenwillige version von
a perfect teenhood, days of being wild, ein endloses aged
dolls, an dessen ende das schlagzeug in seine einzelteile zerlegt
wurde und how near, how far mit mehrstimmigem gesang. dazwischen
immer wieder ins mikro genuschelte ansagen, die umso ausgedehnter wurden,
je länger whisky konsumiert wurde. sänger und schlagzeuger
tauschten hin und wieder die plätze und beim letzten lied vor der
zugabe wurden sämtliche zuschauer auf die bühne geholt. ich
hatte erwartet, dass mindestens eine gitarre zu bruch gehen würde.
dem war allerdings nicht so. dann eine nicht eingeplante zugabe und
exakt 0.35 uhr fand ich mich draußen vor der kulturbrauerei wieder.
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