kesselhaus - 08.05.2002 - vue, clinic, ... and you will know us by the trail of dead

leicht erschlagen nach diesem unangenehm warmen tag war ich kurz vor 21.00 uhr im kesselhaus, wo ich auf eine locker stehende menschenmenge traf. ich begab mich ins vordere drittel und sah jakob, den bassisten von virginia jetzt! und einen fotografen, den ich schon auf sämtlichen sinnbus-veranstaltungen gesehen hatte. pünktlich fand sich die erste vorband auf der bühne ein. vue. schlagzeug, zwei gitarren, bass, keyboard. sie spielten sechs oder sieben lieder. insgesamt ganz angenehm, da ein sehr abwechslungsreiches set. an einigen stellen kamen mundharmonika und trommel zum einsatz. vielleicht etwas viel show...rock eben.
in der umbaupause lief unerträgliche siebziger-jahre-musik, bei der die cd immer wieder sprang.
dann clinic. was ich bisher von ihnen gehört hatte, entsprach eher nicht meinem geschmack. dementsprechend überrascht war ich. angenehme stimme und der eine oder andere song sehr eingängig. immer wieder orgel, klarinette und melodika. sie spielten etwa eine dreiviertelstunde. mittlerweile war das kesselhaus relativ gut gefüllt und die ersten frönten der tanzkultur. wieder umbaupause. dann durch das publikum schweifendes scheinwerferlicht und ein intro aus straßengeräuschen, gitarren- und orgelmusik, dazu sich wiederholende gesprächsfetzen.
trail of dead erscheinen auf der bühne, um gleich beim ersten song mit einer wand aus krachenden gitarren und dröhnenden bass über die zuschauer hereinzubrechen - it was there that i saw you. insgesamt eine großartige variation aus neuen, alten und ganz alten songs. später noch: mistakes & regrets, another morning stoner mit wunderbar atmosphärischem lichterspiel, homage, baudelaire, eine etwas eigenwillige version von a perfect teenhood, days of being wild, ein endloses aged dolls, an dessen ende das schlagzeug in seine einzelteile zerlegt wurde und how near, how far mit mehrstimmigem gesang. dazwischen immer wieder ins mikro genuschelte ansagen, die umso ausgedehnter wurden, je länger whisky konsumiert wurde. sänger und schlagzeuger tauschten hin und wieder die plätze und beim letzten lied vor der zugabe wurden sämtliche zuschauer auf die bühne geholt. ich hatte erwartet, dass mindestens eine gitarre zu bruch gehen würde. dem war allerdings nicht so. dann eine nicht eingeplante zugabe und exakt 0.35 uhr fand ich mich draußen vor der kulturbrauerei wieder.

sue