Torchous - "Cut the plans" (sinnbuSRecords, 2003)
Nur wenige Meter hinter der Stadt, wo die Felder beginnen, sich in die Ferne erstrecken und irgendwo weit draußen versanden, irgendwo dort wurden die Geräusche zum ersten mal gehört, bevor man sie irgendwann später auch in den Häuserschluchten vernehmen konnte. Stetig vorwärts treibend, fast greifbar und doch abstrakt. Auf den Straßen verwirrte Blicke ob des kruden Klangbildes, das sich mehr und mehr zum umfassenden Weben erweitert, sich filigraner und doch komplexer ausbreitet und seine Spuren hinterlässt, wo es nur kann. Kanten und Schrägen formen Ungewohntes, das einen herausfordert, mitreißt und verwirrt zurücklässt. Kopfnickend verliert man sich in Schreien und Lärm, in Ruhe und Flirren. Und steht am Ende wieder vor der Stadt, den Wind im Rücken, die Weite vor Augen, tief durchatmend. Die letzten Takte wirbeln herum und dann fällt einem wieder alles auf einmal ein. Eine Reise von Trondheim über Chicago und Boston nach Glasgow und Stockholm. Ungläubig sieht man sich um und plötzlich beginnt das frickelig bratende Noise-Zirkeln von vorn.
johannes