schokoladen - 31.01.2003 - delbo

delbo im schokoladen. irgendwie ein großer abend. ein richtig großer. vielleicht nicht das beste, was ich je von ihnen sah, aber doch sehr nah dran. sie bekommen auf jeden fall den schokoladen richtig voll, auch wenn sie von diesem als "berliner schule" angekündigt werden. schon etwas seltsam, das, aber egal. von anfang weg die drei auf der bühne engagiert wie eigentlich immer. voller einsatz, rumspringen und verrenken, ansagen auf höchstem niveau und überhaupt. in den ersten reihen tanzen ein paar leute und es gibt quasi das komplette repertoire. die lieder von der holt boerge!-platte wie frau vom meer, swing in, timmy beim film und simsalonauten (mit seitenhieb auf das "berliner schule" im schokoladen-flyer), neueres (hilton, flauschen, sniffty, mellatourik) und ganz neues ("das nächste lied heißt so wie peggy mit nachnamen.") und lieder, die man gar nicht erwartet hatte, nachdem uwe seine keyboard-aufgabe aufgegeben hatte - carribean sea breeze mit unterhaltsamem verspielen von daniel an den tasten. vor allem bei den neuen liedern, aber auch in den krachenden post-irgendwas-parts der älteren stücke hört man bei delbo doch schon deutlich raus, was sie vermutlich wollen. daß es durchaus einen gewissen pop-appeal hat, was sie tun, aber dennoch die noise-aspekte nie ausgeklammert werden. und so erinnert das in manchen momenten schon in großem stil an bands wie karate oder les savy fav. nach etwas mehr als einer stunde und 17 liedern, nach mehreren gitarrenwechseln bei tobi und zerschrotteten drumsticks dann das ab von der bühne, applaus und zugabe forden. so folgen dann noch die großartigen sei bewegt und werkzeugin und erneute zugabe-rufe. die band berät sich und kontert mit mich dich, tobi am gesang und daniel am keyboard, kopfschütteln und lachen, doch der wahre abgrund sollte noch folgen. kurz nachdem uwe noch scheiner forderte und daniel sein wasser richtung boden prustete folgte als letztes lied noch moewe, was laut vertrauensvollen aussagen seit jahren nicht mehr geprobt worden sein soll. das publikum dankt mit applaus und eine zugabe will nun wirklich niemand mehr. großer abend mit 21 liedern und viel spaß. was es nicht so alles gibt. hm.

johannes