Kamas - "A gap in building" (sinnbuSRecords, 2003)
Eine Rauchwolke steigt aus dem Meer auf, wird größer, walzt sich seitwärts aus dem Blick und mündet so in einem sternenklaren Nachthimmel. Großes Cover. Und dann: Antipoden beim Schach und einer der großartigsten Schlagzeuger, die ich je sah. Hymnisches Ausloten von Tiefen, die man an diesen Stellen nie vermuten würde, die Gitarren brechen fast zeitlupenartig vorwärts, erbauen Wände, durch die sie sich dann geschickt durchschlängeln. Noiserock vs. das Geräusch beim Verschieben der Finger über die Saiten. Verfrickelt und ordentlich gegen jedes Rhythmus-Schema gebürstet. Klaver und Violine setzen kleine Spots, dazu werden kryptische Texte serviert, fragiles Basteln triff auf Schreien aus vollem Hals. Musik wie gemacht für Verschwörungen. Diese Platte zu hören ist wie durch eine Gegend laufen, die man nicht kennt. Verwundert schaut man sich um, verwirrt von den Eindrücken und dann stellt sich das Kopfnicken plötzlich von allein ein.
johannes