ich weiß. es bringt
vermutlich nicht sooo viel als redakteur ständig über die
konzerte der eigenen band zu schreiben, aber irgendwie bot sich das
gerade mal wieder an. außerdem waren ja auch andere dabei.
nachmittags komme ich in den mehringhof, gneisenaustraße, linke
ecke von kreuzberg, nicht weit entfernt vom selbigen. dort, im café
muvuca, soll also der berlin-auftritt von locas in love und chick
graning steigen. die location war zumindest mir bis dato unbekannt.
gimme indie rock das motto des abends.
gegen 16:30 wird noch aufgebaut, es gibt probleme mit den mischpultkanälen,
irgendwann, nach einer ganzen weile und einigen minuten vergeblichem
klopfen auf die mikros funktioniert dann auch der weg vom pult zur endstufe,
auf daß man auch was über lautsprecher und monitore hören
kann. während wir uns also auf den soundcheck vorbereiten, sitzen
im café noch einige kreuzberger leute, ein multinationaler haufen,
wie es den anschein hat, isst würzig riechendes essen und sieht
fern, krude angelegenheit.
als später gegen 20:45 eigentlich alles geregelt ist, das café
sich zwischenzeitlich geleert hat und sich jetzt wieder füllt,
bekommen wir gesagt, daß aufgrund einer theateraufführung
im zweiten hinterhof das konzert erst gegen 22:30 beginnen könne.
solche sachen kann man offenbar nicht vorher regeln. ich meine, wir
bekommen gegagt, daß wir gegen 20:00 beginnen können und
dann sowas, nee nee nee!
also nochmal gut 1½ stunden warten, reden, rumsitzen.
für die relative entlegenheit des ortes kommen doch ordentlich
leute und der raum ist gut voll, als explosionsgefahr gegen 22:40
dann anfangen können. standesgemäßer beginn mit "arbeit
stinkt", später ein neues lied ("ein tag im mai"),
ein fast neues ("wiedemauchsei"), zwischendurch mal ganz kurz
ruhig ("was noch fehlt") und ansonsten und vor allem am ende
relativ krachig. karl wieder mit dem üblichen ansagen-spaß
und diesmal nur zweiter sieger bei "wer macht die sinnlosesten
ansagen", irgendwie war diesmal ich mehr auf der sinnentleerten
seite.
danach: locas in love. ex-björn and the class struggle kids,
björn (auch labelchef von wald und
wiesen tonträger) von unser kleiner dackel, björns freundin
steffi am bass plus teddy (ebenfalls ukd) am schlagzeug (zitat: "naja,
irgendjemand muss uns ja fahren"), die zu beginn etwas country-/wüstenmusik-like
spielen, später jedoch eigentlich nur noch covern. "octopus'
garden", "sweet jane", "man on the moon" usw.
quer durch die musik-geschichte. das ist ganz nett, aber auch etwas
belanglos, dazu bin ich zumindest sehr müde und schlafe fast ein,
nachdem ich mich kurz zuvor noch über die nachtbus-fahrten richtung
innenstadt informiert hatte.
was folgt ist eine großartige ein-mann-show von chick graning,
einem mann, mitte dreißig wie ich schätze, aus new york,
der mit akustik-gitarre auf der bühne steht und seine lieder spielt.
ende der 80er machte er bereits musik, war mit seinen früheren
bands scared und anastasia screamed schon mit indie-heroen wie pavement
unterwegs. was er macht erinnert ein wenig an tom waits, vor allem,
was die stimme angeht, aber auch an indie-rock á la modest mouse
zu ruhigeren zeiten, an amerikanische folk-musik (seien hier woody guthrie
und pete seeger genannt) oder an howe gelbs (giant sand) wüstenmusik-sachen.
fast nie rein gegriffen, immer etwas schräg, aber sehr sympatisch.
eine menge emotionen und blues-anleihen. kam gut an und der mensch wirkte
auch ziemlich glücklich, da auf der bühne.
langsam, aber sicher, gingen die leute, die letzte u-bahn fuhr 1:06
richtung friedrichstraße, es war gegen 1:15 als als letzte des
abends die krähenfuß-helden mobilé begannen.
heute ohne bratsche, mit mehr sound-glück als im juli in der garage
und ordentlich nach vorne spielend. die leute, die noch da waren, schienen
recht begeistert. dazu die üblichen, etwas konfusen ansagen wie
"das nächste lied entstand in schweden oder war es norwegen?".
"anfang vom ende" wieder mit klatsch-sample vom drumcomputer
und "kuttner" in zwei versionen, eine mit, eine ohne keyboard,
welches man eh kaum hören konnte. frank erklärte mir, warum
auf seiner setlist akkorde standen, daß es sich dabei um die "neueren
lieder" handeln würde, die "jünger als zwei jahre"
seien.
dann war eben schluß, wir bekamen den nachtbus noch, wenn das
ganze (wie geplant) gegen 21:00 hätte beginnen können, wäre
ich 1:00 im bett gewesen. naja, absprachen, wozu denn..?
|