goon release / magnet - 06.09.2002 - seidenmatt, monotekktoni, gaston, the blood boys

und wieder ein freitag abend im magnet. engagiert verpasse ich samba und delbo zur gleichen zeit auf der parkbühne biesdorf, martin von seidenmatt meint zu mir, daß ich mir mal lieber das hätte ansehen sollen. ich schiebe meinen leicht vorhandenen ärger darüber zur seite und lasse mich von den postrock-wellen von seidenmatt wegspülen. angenehm zu erleben, mit technischen pannen bei jan und amüsierten grinsen im publikum als martin in der saitenwechselpause ein keyboard-preset abspielt. am ende dann das gefühl einem verrückten film beizuwohnen, stroboskop-feuer, man sieht alles nur noch halb und überhaupt. neue lieder gab's auch. sehr groß das. monotekktoni darauf mit so einigen obskuritäten, effekten, ein keyboard mit diskettenlaufwerk und beats vom tape. zwischen elektroinferno und bleeps & clonx alles dabei, schreigesang und spoken word-sachen, ihr weinglas zerklirrt noch und verwundert am kopf kratzend gehe ich erstmal luft suchen. zurück zu gaston und fasziniert von dem, was da passiert. drei leute, zwei am bass, einer am schlagzeug, postrockende klanggebilde, die seltsamsten sachen aus dem bass rausholend, flageolett-melodien treffen auf akkord-gebretter, treffen auf vertracktheiten, auf gameboy-sounds. wahnsinn. dazu bei zwei liedern semuin als vibraphonist dabei, untermalende melodien. mit einem lächeln im gesicht steht man am ende da. und muss sich dann auch nicht mehr das elektro-zeug der blood boys geben, die alle in weißen sachen mit aufgemalten wunden und sonnenbrillen auf der bühne stehen und so. lieber mit dem lächeln noch um zwei uhr morgens leute besuchen. sehr schöner abend doch noch am ende.

johannes