privatclub - 17.11.2002 - seidenmatt, isolation years

auf dem weg nach kreuzberg, straßenbahn fahren und sich vom werten kollegen armin absurde sachen erzählen lassen. sehr zu empfehlen an einem sonntag. dann die interessante frage, wo denn eigentlich der privatclub sei. des rätsels lösung befindet sich hinter der tür zu den toiletten eines sehr hohen cafés neben der markthalle pücklerstraße, dort dann links rum und die treppe runter. vielleicht haben die da den anspruch, daß man sie nur schwer findet oder so. vielleicht auch nicht. hannes und armin besetzen das letzte freie bequeme sofa und ich unterhalte mich mit freunden aus rummelsburg und karlshorst.
vorband der schweden von isolation years sind an diesem abend unsere freunde von seidenmatt von sinnbus, die irgendwann so gegen halb elf die bühne betreten. es entspinnt sich für etwa eine halbe stunde ein kleines feuerwerk von postrock im großen stil. fünf lieder spielen sie und begeistern. melodien von gitarre und tasten, in krachende parts der marke couch verfallend, dann wieder ruhig. bei inseln pinseln spielt jan mit einem holzstock gitarre, nelt + nolt lärmt sympathisch verspielt wie immer. großes kino, richtig groß. kopfnicken und sich mitreißen lassen. die band hat spaß, flo springt herum, haut martin am keyboard mehrmals beinahe seinen bass an den kopf, becken fallen vom schlagzeug und th'uwe notkeks reißt am ende in neun minuten alles mit, aufbau, ein atemberaubendes tremolo gipfelt in noisigem geschepper, noch einmal ist kurz ruhe, dann brechen alle dämme und die band brät nur noch drauflos. jan reißt das mikro herum und schreit die folgende minute über die noisig kumulierenden postrock-wellen immer wieder "parkplatZsuche!". ende und durchatmen, wir gehen nach hause, im besten glauben, das beste gesehen zu haben.
isolation years sollen danach nicht schlecht gewesen sein, sehr folkiger indie-pop mit orgel, akkordeon und so, ruhig und verträumt, manchmal arg nahe dran an der langeweile.

johannes