Mondo Fumatore - "Mondo Fumatore" (Rewika, 2003)
Eine Stimme durch irgendwelche fies klingenden Filter, Hintergrundnoise plus Beat, Gitarrenmelodien, -töne, trashige Klänge und im dritten Lied plötzlich der angezerrte Klang einer Orgel, YoLaTengoesker Gesang - Mondo Fumatore sind zurück. Die, die live mitunter an Atari Teenage Riot erinnern, nur ohne den ganz extremen Stress-Lärm. Und die manchmal live auch einfach nur schicke, ruhige Songs mit Akustikgitarren spielen. Zwei Berliner, die weitab der neuen Mitte eine interessante Mischung aus frühe-90er-Indie und Electro basteln. Vornehmlich einfach nur mit Gitarren und Gesang über verfremdetes Schlagzeug. Es scheppert und kracht, die Gitarren geben sich federnd, kleine Noise-Teile liefern sich grinsend Grabenkämpfe im Hintergrund und ein gewisser Pop-Appeal lugt um die Ecke und zwinkert verschwörerisch. So z.B. in Gallymotion mit mehrstimmigem Gesang und Handclaps mit Telefon-Charme, als großartiges Intro zum ebenso wunderbaren Heavy K.M., das einem den Indierock in derart großem Stil in die Gehörgänge schiebt, daß man unwillkürlich an die erwähnten Yo La Tengo oder die legendären 18th Dye denkt. Und dann ist auch noch deren Heike Rädeker als Gast dabei, singt im Hintergrund und bastelt mit, dazu unter anderen noch Solarscapes Derick Rhodes und der Electrofrickler Andrew Pekler. Sympathisch, das ganze. Mondo Fumatore erfinden die Musik nicht neu, erfreuen aber dafür umso mehr mit ihrem charmanten Sound und schönen Songs für einen kommenden Frühling mit wärmeren Abenden und so.
johannes