Monta - "Where circles begin" (Rewika, 2004) |
Monta ist Tobias Kuhn. Seines Zeichens Sänger
bei den Stadion-Indiepoppern von Miles. Und hier mit seiner ersten richtigen
Platte am Start. Erster Eindruck beim Durchhören: das passt ja wunderbar
zur Jahreszeit. Es wird kälter, die Blätter fallen, der Himmel
ist immer öfter grau. Manchmal morgens im Nieselregen zur Straßenbahn
laufen. Und der erste Eindruck trügt nicht. Ein wenig traurig ist
die Platte, aber dadurch auch enorm stimmungsgeladen. Sehr elegisch bastelt
sich der gute Mann vorwärts, fast nur mit Gitarre, die mitunter gar
etwas countryesk daherkommt. Hin und wieder setzen Bläser und Wurlitzer-Orgel
untermalende Töne, kommt Schlagzeug hinzu oder ein minimaler Beat,
die die Stimmung mittragen. Eine Stimmung von Sehnsucht und Abschiednehmen, aber damit verbunden auch eine Stimmung von Hoffnung und Wärme, was auch bei Miles immer wieder aus den Lieder hervorblinzelt. Klar, es wird Herbst, es ist Herbst, aber es kommt definitiv wieder ein Frühling. Man muss Abschied nehmen, um wiederkommen zu können. Es muss Momente geben, an denen man schweigend irgendwo steht, sich eine Zigarette anzündet und die Welt betrachtet. Sich vielleicht heimlich die Tränen aus den Augen wischt. Weil diese Momente die wahre Schönheit offenbaren. Angenehm und ruhig. Eine schöne Herbst-Platte. |
johannes
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