irgendwie voller vorfreude
fahre ich mit der u-bahn richtung tempelhof, zur abwechslung und in
anbetracht der geschehnisse des abends zuvor sogar mal mit gültigem
fahrschein. treffe beim umsteigen stadtmitte freunde und wundere mich
bei der weiterfahrt mal wieder über das "berliner fenster".
matthi von ampl:tude wartet dann bereits mit meiner karte, es ist ca.
19:15 und wir setzen uns drinnen vorne auf den boden und lesen soma.
langsam füllt sich der laden, eine freundin zeigt mir schneider
tm und meint, daß hier mal wieder die volle prominenz am start
sei.
kurz nach acht kommen ein paar leute auf die bühne, schrauben etwas
an geräten herum, stimmen instrumente und unterhalten sich. die
pausenmusik wird ausgeblendet und mit den worten "hi, we're múm.."
geht es los. instrumentales gebastel, zwei powerbooks, orgel, moog und
cello, dazu ein paar kleine keyboards, metallophon, triolas und sowas.
the land between solar systems schließt sich an und insgesamt
fehlen mir irgendwie die worte das zu beschreiben. sieben leute auf
der bühne, melodien von trompete und triola, gesang, der vermutlich
gar nicht elfenartiger klingen kann. großes kino, ja. green
grass of tunnel wird gespielt und mir laufen kalte schauer den rücken
runter.
alle zuschauer sitzen auf dem boden und sehen und hören zu, gebannt,
fasziniert. es wird gewechselt an gitarre, bass und sounds, cellistin
serena lächelt ins publikum und krístin spielt akkordeon
und singt weiter, dankt und knickst nach jedem lied lächelnd. örvar
steht mit gitarre gut gelaunt etwas weiter hinten, während der
andere junge bei den isländern, gunnar, zwischen synthie und powerbook,
metallophon und bass herumspringt, freunde im publikum grüßt.
ganz, ganz groß, das. krístin und das andere mädchen
singen im duett, das publikum lächelt und applaudiert im großen
stil.
weiter mit now there's that fear again und i can't feel my
hand anymore, it's alright, sleep still und ich liege auf dem rücken
und höre einfach nur noch zu. diese band ist einfach nur in riesig
sympathischer art und weise umwerfend großartig, von derart entwaffnender
schönheit, daß man es fast nicht glauben mag. martin von
seidenmatt neben mir grinst kopfschüttelnd und jubelt und am ende
kommt ein gigantisches finally we are no one, mit krachendem
schlagzeug und noisigem elektrogebastel, triola-trompeten-melodie und
langem flirrenden ende. alle sieben kommen nach vorne, verbeugen sich,
örvar, krístin und gunnar stellen die anderen vier vor,
gute freunde allesamt, ihren "wizard of sounds" am mischpult,
sowie noch zwei andere leute im hintergrund, torubegleiter, die ins
publikum grüßend kurz die bühne betreten. alle gehen
ab und der applaus hält an. noch einmal kommen sie zurück,
spielen ein letztes lied und verschwinden dann lächelnd. örvar
dankt dem publikum und vor allem den isländern, die da sind.
gegen 21:30 ist so alles vorbei. benommen von der letzten stunde stehen
wir auf und begeben uns so langsam nach draußen, absolut fasziniert
von diesem abend. sowas von verdammt nah dran am konzert des jahres,
daß es kaum mehr zu toppen ist. weltklasse, dies.
|