columbiafritz - 23.11.2002 - múm

irgendwie voller vorfreude fahre ich mit der u-bahn richtung tempelhof, zur abwechslung und in anbetracht der geschehnisse des abends zuvor sogar mal mit gültigem fahrschein. treffe beim umsteigen stadtmitte freunde und wundere mich bei der weiterfahrt mal wieder über das "berliner fenster". matthi von ampl:tude wartet dann bereits mit meiner karte, es ist ca. 19:15 und wir setzen uns drinnen vorne auf den boden und lesen soma. langsam füllt sich der laden, eine freundin zeigt mir schneider tm und meint, daß hier mal wieder die volle prominenz am start sei.
kurz nach acht kommen ein paar leute auf die bühne, schrauben etwas an geräten herum, stimmen instrumente und unterhalten sich. die pausenmusik wird ausgeblendet und mit den worten "hi, we're múm.." geht es los. instrumentales gebastel, zwei powerbooks, orgel, moog und cello, dazu ein paar kleine keyboards, metallophon, triolas und sowas. the land between solar systems schließt sich an und insgesamt fehlen mir irgendwie die worte das zu beschreiben. sieben leute auf der bühne, melodien von trompete und triola, gesang, der vermutlich gar nicht elfenartiger klingen kann. großes kino, ja. green grass of tunnel wird gespielt und mir laufen kalte schauer den rücken runter.
alle zuschauer sitzen auf dem boden und sehen und hören zu, gebannt, fasziniert. es wird gewechselt an gitarre, bass und sounds, cellistin serena lächelt ins publikum und krístin spielt akkordeon und singt weiter, dankt und knickst nach jedem lied lächelnd. örvar steht mit gitarre gut gelaunt etwas weiter hinten, während der andere junge bei den isländern, gunnar, zwischen synthie und powerbook, metallophon und bass herumspringt, freunde im publikum grüßt. ganz, ganz groß, das. krístin und das andere mädchen singen im duett, das publikum lächelt und applaudiert im großen stil.
weiter mit now there's that fear again und i can't feel my hand anymore, it's alright, sleep still und ich liege auf dem rücken und höre einfach nur noch zu. diese band ist einfach nur in riesig sympathischer art und weise umwerfend großartig, von derart entwaffnender schönheit, daß man es fast nicht glauben mag. martin von seidenmatt neben mir grinst kopfschüttelnd und jubelt und am ende kommt ein gigantisches finally we are no one, mit krachendem schlagzeug und noisigem elektrogebastel, triola-trompeten-melodie und langem flirrenden ende. alle sieben kommen nach vorne, verbeugen sich, örvar, krístin und gunnar stellen die anderen vier vor, gute freunde allesamt, ihren "wizard of sounds" am mischpult, sowie noch zwei andere leute im hintergrund, torubegleiter, die ins publikum grüßend kurz die bühne betreten. alle gehen ab und der applaus hält an. noch einmal kommen sie zurück, spielen ein letztes lied und verschwinden dann lächelnd. örvar dankt dem publikum und vor allem den isländern, die da sind.
gegen 21:30 ist so alles vorbei. benommen von der letzten stunde stehen wir auf und begeben uns so langsam nach draußen, absolut fasziniert von diesem abend. sowas von verdammt nah dran am konzert des jahres, daß es kaum mehr zu toppen ist. weltklasse, dies.

johannes