was für ein freudiges
erlebnis. ein festival irgendwo in berlin, organisiert von einer linken
jugendorganisation. die radrennbahn weißensee sieht aus wie ein
militärisches sperrgebiet, wo ist eigentlich die radrennbahn da?
ankommend sieht man erstmal menschenmassen und staub in der luft, 'kostenlos'
und 'draußen' wären so die schlagwörter, die man anbringen
könnte und die sicher so einige dazu verleiteten ihr sternburg
mal woanders zu kippen. ob die tatsache, daß leute bei 13.
stock von explosionsgefahr pogten, darauf zurückzuführen
sei, würde ich allerdings auch gerne mal wissen. deren auftritt
von einigen pannen durchzogen, ausfälle von effektgeräten
und saitenrisse, dazu matschte der sound etwas von überall zurück.
am ende schlagzeug umkippen und ebenso plötzlich verschwinden wie
vorher gekommen.
der zweite tag hielt das gleiche grundszenario bereit, vielleicht etwas
mehr leute, staub und kaputte flaschen oder so. klez_e spielen
schon, das soloprojekt des delbogitarristen tobi, wobei 'solo' in anbetracht
der tatsache, daß da fünf leute auf der bühne stehen,
etwas relativ zu sehen ist. sich etwas überschlagendes indie-geschrammel,
leidender gesang und noisiges ende, bei dem alle schon vorher von der
bühne gehen. nebenan auf der großen bühne dann pilskills,
hiphop, einfach nicht auf die texte achten, dann sind die beats schon
irgendwie zum kopfnicken ganz gut. ansonsten wortspiele mit den worten
'vier', 'hier' und 'bier' und ein ständiges runterzählen der
minuten. ja. delbo am anfang sehr konfus, mit fortlaufendem konzert
immer besser, sehr lärmig und herausfordernd. daniel bei den ansagen
in glanzform, flo von seidenmatt singt mir rakete vor und wir
lächeln über das engagierte geschehen auf der bühne.
nur, ohne uwe am casio fehlt irgendwie was, die melodien schwirren einem
noch durch den kopf, sind aber nicht mehr wirklich da. danach sofaplanet
und ich frage mich, ob ich, als ich die vor dann doch irgendwann mal
sah, nicht zugehört habe. oder machen die jetzt tatsächlich
andere musik? fast immer ordentlich nach vorne, hoher spaßfaktor,
skatepunk lässt grüßen dann auch noch ein cover des
liedes cornelia der legendären bleistift, die ich nie wirklich
mochte. ja. kurz noch tiefenrausch gesehen, ska mit saxophon
und percussion, etwas ton steine scherben und so. es spielten noch mehr
bands an beiden tagen (dritte wahl, no exit, de ruths, green means go
u.a.), habe ich nicht gesehen, soll aber da ordentlich abgegangen sein
teilweise.
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