dieses jahr nun das zweite populario und diesmal in hoyerswerda.
letztes jahr hatten wir zwar unmengen von spaß, aber das lineup
ließ mehr als nur zu wünschen übrig. dieses jahr nun
"staraufgebot". das gelände war diesmal definitiv kleiner
und vor der kufa. nichts mit windrädern oder dergleichen, sondern
eher plattenbau und bundesstraße am horizont. am tag unserer anreise
regnete es wie aus eimern und unser grillversuch verwandelte sich zu
einem netten beisammensitzen und trinkgelage mit den veranstaltern.
leider waren wir nicht die ersten auf dem zeltplatz, denn die bekamen
vom popularioteam 'nen kasten bier spendiert. wo wir gerade vom zeltplatz
sprechen. eine mehr als unebene wiese ohne jede chance auf schatten
in der morgensonne, aber wieder mit den besten alternativduschen der
welt ausgestattet.
freitag, 18 uhr. torchous eröffneten das festival
mit einem soliden, tour de france durchdrängten und recht krachigen
auftritt vor einer noch nicht all zu großen menschenmenge. die
sonne schien direkt vor die bühne und machte es beinahe unmöglich
dort stehenzubleiben. während palestar dann spielten
waren wir damit beschäftigt ex-intro-praktikant martin thomas dabei
zuhelfen introducing-plakate auf dem gelände zu verteilen und den
merchstand von sinnbus und loobmusik aufzubauen. in jedem fall war die
hintergrundmusik krachiger emo mit nicht gerade sonderlich gutem gesang.
danach doch mal wieder ein wenig auf die musik achten, denn unsere freunde
von virginia jetzt! spielten zum tanz auf. die neue
platte gehört ja auch promotet, so durfte man alle stücke
die sich auf dieser befinden live erleben. spaß haben sie und
ein großer teil des publikums gehabt, nur wir schienen ein wenig
unter den doch leicht primitiven ansagen zu leiden. nicht schienen zu
leiden.. wir litten! vj! sind irgendwie platter geworden und man hat
die alten stücke sehr vermisst. bei weiterziehen gabs dann noch
einen gastauftritt von daniel spindler (bassist bei delbo) am piano
und das konzert war zu ende. gleich nach dem auftritt begann dann die
ganze band mit dem saufen.. was gerade bei nino sehr deutlich zu merken
war.
angelika express. entweder bin ich für derartige
musik nicht bereit oder die sind wirklich einfach nur eine sehr seltsame
band. man hatte das gefühl, als würden sie eine stunde lang
ein medley aller ihrer lieder abfahren. der immerwährend gleiche
rhythmus mit etwas variierenden gesangslinien. dazwischen etwas stimmungsmache
und wildes rumgespringe. fehlten nur noch die headsets. ansonsten: paul
muss sterben!, warum auch immer. und geh' doch nach berlin wurde gefeiert,
weil's anscheinend jeder kennt. nach einer weile umbau gab's dann die
berliner von delbo, die sowas wie den heimlichen headliner
mit der für sie unglaublichen spielzeit von 80 minuten darstellten.
komplexer popcore, der viele zum pogen animierte, für einige von
uns durchaus unverständlicherweise. teilweise wirkte das, was sich
uns auf der bühne darbot, etwas hektisch und verwaschen. alles
in allem war es aber ein schönes konzert einer großartigen
band, inklusive lautem mitgröhlen von teilen des publikums, viel
gewimmel vor der bühne und etwas kopfschütteln am rande. und
dann war da noch die umwerfende zugabe mit uwe bossenz von torchous
am keyboard. grund genug elvira elvira sein zu lassen
und irgendwas anderes zu tun, z.b. im chillzelt zu elektronischer musik
oder im auto zu a tribe called quest zu chillen. zu seltsam ist deren
mischung aus eigentlich recht guter musikalischer grundlage mit nahezu
bescheuerten texten. zum ausklang des abends gab's dann wie im vorjahr
indiedisko mit dj fiete feedback, wo wohl auch noch genügend menschen
abgespackt haben.
am nächsten morgen schon sehr früh große hitze, der
regen des donnerstags war weit weg und hatte auch quasi keine spuren
hinterlassen. wer glück hatte, war so früh wach, daß
die duschenfässer noch mit wasser gefüllt waren, einige andere
fuhren zu einem der seen in der nähe und verpassten so die frühstückslesung
um 12 uhr. auf der bühne saß ein lustiger mann und las kishon-geschichten
vor, etwa 100 leute verteilten sich in den schattengegenden und lauschten.
etwas voller wurde es dann etwa eineinhalb stunden später, als
die berliner indierocker kate mosh den zweiten festivaltag
eröffneten. nach der trennung von sängerin tina nun mittlerweile
auf fünf mann angewachsen, bewegen sie die leute dann trotz mittagshitze
teilweise sogar zum tanzen und mitsingen. mitunter fünfstimmiges
melodieshouten vs. gitarrenwand, sperrig und doch eingängig. auf
jeden fall ein highlight dieses festivals. einige nutzen die folgenden
bands dann doch, um schatten zu suchen, einzukaufen oder sowas in der
art. herr nilsson sind als nächste dran, barmusik
oder so, mit kontrabass, akustikgitarre und besengespieltem schlagzeug,
chanson trifft auf pop mit erzählenden texten, manchmal ziemlich
seltsam. killerkouche unterhalten mit ihrem üblichen
powerpop inklusive leicht prolliger bühnenshow und zuschaueranimation.
geht schnell auf die nerven und ist so auch nicht jedermanns sache.
besser machen es danach dann astra kid, die das gelände
wieder füllen mit ihren hymnen für die post-tocotronic-generation.
sie brettern durch ihr set, daß es nur so scheppert, und die menge
dankt und tanzt. fans hat der folgende maximilian hecker
zweifelsohne, doch wurde während seines konzerts die frage bei
uns immer größer, warum eigentlich. seine mit fast weinerlicher
stimme vorgetragenen ansagen ließen entweder eine ausgewachsene
profilneurose oder den konsum sehr seltsamer drogen vermuten. wie auch
immer, vielen gefielen seine epischen über-popsongs voll schmerz
und gefühl und so, uns nicht wirklich. und ein wirklich gutes lied
mit sich überschlagenden gitarren reißt da auch nichts mehr
raus.
nun tomte. für viele wohl einer der gründe,
das festival zu besuchen, für uns eher 'schon wieder tomte'. irgendwie
immer dasselbe, nur mit neuen liedern. thees uhlmann mit seltsamer laune
und nur noch halb so komischen ansagen. frei nach der devise: set runterspielen
und in den backstage und saufen. man merkte, dass sie schon lange auf
tour sind. langeweile pur, aber vielen schien es zu gefallen. miles.
wenn das kein grund ist um sich wieder zu den zelten zu bewegen, um
dem abendbrot zu fröhnen. sie haben uns ja auf dem immergut gezeigt,
wie 'toll' sie sind. schwarz auf weiß waren die
heimlichen lieblinge der veranstalter, zumindest einem teil von ihnen.
mehr punk als ska, wobei punk auch nicht ganz richtig ist. leichte popeinflüsse.
komische musik. die ersten reihen sprangen und pogten, dahinter warten
und auf besserung hoffen. "seid ihr mit mir? seid ihr mit mir?"
ach, halt die klappe. selten sowas dämliches wie surrogat
gesehen. voll einen auf helden machen und dabei total versagen. eine
schlagzeugerin, die zwar zuschlagen konnte, dabei allerdings nicht sehr
kreativ wirkte und jeden titel durchgängig mit dem gleichen rhythmus
unterlegte. gerüchten zu folge soll sie auch mal aufs crash geschlagen
haben.. wer's glaubt. fehlgeschlagene puplikumsanimation meets nur die
erste reihe freut sich vs. kein arsch klatscht feat. ansagen proben.
fazit: es gibt eine millionen rapper, doch nur wenige mc's. anschließend
dann ins meist leere elektrozelt zu den lustigen djs, die uns am abend
davor noch 'n paar flotte breakbeats versprochen haben. daher haben
wir dann auch nicht die brainless wankers gesehen,
aber die waren ja auch schon im letzten jahr dabei. kennt ja auch jeder...
im haus zum abschluss mal wieder tanzmusik feat. fiete feedback an den
drehtischen. war wohl nett. wir allerdings zum zelt. wir sind ja nicht
so die dissen-schnitten-abschlepper, im gegensatz zu exintropraktikant
marv, der unser zelt belagerte und.. das gehört hier nicht mehr
her. *klopfklopf* "wir geben euch noch 5 minuten, maff! wir wollen schlafen!"
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