sinnbus d seefahrer/fez wuhlheide - 07.06.2002 - montag, crazy howies, semuin, torchous, modeselektor, tonia reh

den ganzen tag sah es nach regen aus, vorher hieß es, es solle regnen, eine regenvariante wurde entworfen, zelte vom fez besorgt und dann war der einzige regen nur einige tropfen stark: sieg auf ganzer linie. wie auch überhaupt. daniel von delbo und ich haben noch ganz früh am abend viel spaß mit dem gravitationskreisel im fez. an der bar sind wir nie unterbeschäftigt (zum lernen kam ich erst gar nicht), sandwiches suchen und verkaufen, bier, tee (großes zitat unterhaltung mit thom von kate mosh "machst du mir noch so einen jugendherbergstee mit viel zucker?"), cola und solchen kram, die cocktail-bar hatte wohl am ende keinen alkohol mehr und die waffel-leute mussten wartelisten anfertigen. und dann konnte man sich zwischendurch in die musik fallen lassen und die augen schließen und kurz ruhe haben. ein lächeln über die theke und kopfnicken zu montag, der so ab 21:30 vorm fez-eingang aufzulegen begann, chillig unterhaltend feat. modest-mouse-lieder, indie und minimal-elektro. menschen fanden sich ein, nachdem fast alle vorher angebrachten wegweiser entfernt worden waren und wir befürchtet hatten, daß man das laichbecken, auf dem bühne und leinwand sich befanden nicht finden würden. wir hatten 50 oldschool-ddr-liegestühle ausgeräumt und aufgestellt und auf die langsam sich anbahnende euphorie gewartet. crazy howies eröffnen die halbkugelbühne, nachdem torchous-uwe einige worte an die menge gesprochen hatte. mogwaiesk sich aufbauende instrumental-ungetüme, die einen mitrissen, pantasz mit großartiger gitarrenarbeit, dazu felipe von nyornaquenz am schlagwerk und chris tho vom x.m. am bass, ruhige stellen wechseln innerhalb von sekunden in grandiosen krach, tortoise meets sonic youth meets slint. ja. nahtloser übergang zu semuin ein mensch mit brille und pullover an allerlei klanginstrumenten plus minimal-beats, vertrackt gebastelt, im stile von oval und f.s. blumm mit klangspielschnipseln, marimba und so, ganz großes bastel-kino. sehr sympathisch. torchous im ebenfalls sofortigen anschluss daran, ohne stimme und krach fehlt da irgendwie meist etwas, trotzdem sehr schön, angenehm, zum hinsetzen und blick in den himmel werfen. rhythmisch verwirrend, postrock auf hoher see, quasi. nochmal uwe, der ansagt, dann modeselektor mit gepflegten elektrobeats zwischen break und straight, zwei leute an laptops, chris tho und nina filmen, die bilder werden auf die leinwand projiziert und mit visuals und bildbearbeitungen vermischt, beeindruckend. am ende tonia reh am klavier, improvisationen im großen stil, etwas gesang, sehr groß, alle lauschen und sind bewegt. worte aufschnappen, die die leute beim anstehen an der bar von sich geben, zufriedene gesichter, stephan meint zu mir "war sehr soft, danke für den tip.". ja. als ich irgendwann später einschlafe ist es hell. egal, die nacht war großes openair-kino. orange leuchtend. auf wasser. alles fließend, töne in melodien in geräusche. und so. ganz groß props an sinnbus und rainer sioda vom fez. ja.

johannes