le park/xgarten - 19.07.2002 - montag, kristen, the pyro tale, pervert big blue, djs

ein abend, viel fahrrad und s-bahn fahren. ganz feiner sprühregen hängt in der luft, auch schon am späten nachmittag, als ich im xgarten ankomme. aufbauen, tische rücken, tuch an der bar festtackern, plätze für die diaprojektoren suchen (unterhaltung martin - roon: "roon, wir brauchen dich mal für die nächsten sechs stunden, um den diaprojektor zu halten." - "martin, ich glaube, ich muss dich mal verprügeln."), bierkästen auftreiben und den schweden von pervert big blue beim soundcheck zusehen. weil ich später in der garage weilte, sah ich sie nicht live, der soundcheck ließ aber zumindest auf sowas elektronoise-mäßiges schließen, dazu hatten die beiden ganz seltsame frisuren, ähnlich der, die der sänger von leiah hatte. egal. gegen halb zehn gehe ich erstmal, da ist es noch nicht so voll, gut zweieinhalb stunden später dann wieder zurück und es sind doch deutlich mehr leute da, draußen legt montag auf und bastelt ein wenig mit mischpult und musik rum, drinnen ist auf der einen seite des ewig langen, mit kunstrasen ausgelegten flures ein tanzraum, wo aufgelegt wird, teilweise sehr obskure sachen, die man nicht bei einer sinnbus-action:reaction-veranstaltung vermuten würde. auf der anderen seite ist der konzertraum und selbiger ist recht voll. so verpasse ich den anfang der polnischen postrocker von kristen. irgendwann kurze zeit später stehe ich dann dort und bin nur noch fasziniert. großartig ist kein ausdruck für das, was die vier da spielen, nicht oft passiert es, daß mich eine band, die ich gar nicht kenne, derart umhaut. im raum viele lächelnde gesichter, die musik schwebt und kracht, kleine melodien tauchen auf und ab, töne klingen durch vertrackte rhythmusstrukturen, dazu eine stimme, die die melodien wunderbar führt. am ende noisig mit zwei schlagzeugern. kreischendes feedback, dann geht die band. pierre bittet in amüsantem englisch durchs mikro um eine zugabe, sie kommen zurück und spielen diese. verkaufen danach noch cds, großartig sympathisch. lauter glückliche gesichter im raum, pierre erzählt später, daß die alle bands vereint haben, die er im postrock mag und schätzt (mogwai, tortoise, don caballero, dazu karate, radiohead und so..). pyro tale wissen dann noch den bogen des abends weiter zu schlagen, grinsend erzählt er junge mann an der gitarre, daß er auf dem gleichen sofa sitze wie bei der verunsicherung, was er zuerst gar nicht glauben wollte, als er ankam. sie spielen dann recht kurz, 25 minuten etwa, gitarrenmelodien und gesang von einem der beiden, der andere schlägt auf einen schellenring bzw. ein crash ein, spielt zwischendurch mal triola, sehr schön. zwischen ruhig und engagiert, wie schon in strausberg. that's when i reach for my revolver am ende und dann wieder zur bar, wo es kuchen gibt, den anne gebacken hat, ich unterhalte mich mit thom über musik und musikalische vergangenheiten und überhaupt. später, kurz bevor ich mit robert gegen halb vier gehe, dann noch freisingen zu sechst in einem kleinsten raum, ganz großes klangbild, auf dem weg nach hause wird es langsam hell, als ich schlafen gehe, ist es das. ein abend, wie er großartiger kaum hätte sein können.

johannes